BUND-Kreisgruppe Hagen

Welche Ziele aus dem Masterplan Nachhaltige Mobilität wollen Sie vorrangig umsetzen? Sind Sie z.B. bereit, zur Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad, Fußgänger) den Autoverkehr einzuschränken?

Die Parteien sind in der Reihenfolge ihres Kommunalwahlergebnisses von 2014 aufgeführt
SPD Zur Erreichung der Ziele im Rahmen der nachhaltigen Mobilität sind folgende Maßnahmen umzusetzen:
a) Ausbau des ÖPNV (z.B. durch Park & Ride, Einbau von Abrufsystem, Busspuren, Vorrangampelschaltungen).
b) Einschränkungen des Transitgüterverkehrs durch Hagen (Durchfahrverbot ab den BAB-Ausfahrten).
c) Prüfung weiterer Verkehrssysteme zur Ergänzung des ÖPNV (z.B. Oberleitungs-Busse, Hochbahnen, Schienenverkehr usw.). Zur Verbesserung des Modal Split auf 50 zu 50 in Hagen ist es unerlässlich den individuellen Autoverkehr einzuschränken. Dies soll aber nicht durch Verbote und Repressalien erreicht werden, sondern durch Überzeugungsarbeit.
CDU Der Umweltverbund braucht mehr Raum. Den ÖPNV wollen wir durch klare Linienwege und eingängige Takte künftig noch kundenfreundlicher gestalten. Radwege wollen wir vom PKW-Verkehr – wo möglich – entbündeln. Eigenständige Fußwege durch Quartiere und Parks sollen entspannte Verbindungen herstellen. Trotzdem suchen wir nach einem guten Miteinander mit dem KFZ-Verkehr, denn: Funktionierende Wirtschaftsverkehre sind für eine Industriestadt und Einkaufsmetropole wie Hagen unverzichtbar.
Bündnis90/Grüne Der Masterplan nachhaltige Mobilität kann nur umgesetzt werden, wenn die umweltfreundlichen Verkehrsträger (ÖPNV, Rad, Fußgänger) gestärkt und der Autoverkehr dagegen eingeschränkt wird. Aktuell werden 62% der Fahrten mit dem KFZ durchgeführt. Wir wollen das Verhältnis umkehren. Nicht das Auto sondern ÖPNV, Rad und Fußgänger sollen die wesentlichen Verkehrsträger werden. Ihr Anteil am Gesamtverkehr soll auf 60 % gesteigert werden. Dies wird nur gelingen, wenn man die umweltfreundlichen Verkehrsträger in den nächsten Jahren systematisch fördert und dem Auto Fläche nimmt.
Hagen Aktiv Um eine nachhaltige Entwicklung bei der Umstellung der Mobilität zu erreichen ist es erforderlich sowohl den Umweltverbund zu fördern als auch den innerstädtischen Automobilverkehr einzuschränken, z.B. durch Parkraumverknappung. Maßnahmen zur Verflüssigung des Automobilverkehrs sind zu vernachlässigen.
Linke Das wichtigste Ziel muss es sein, den ÖPNV, Rad und Fußgängerverkehr als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer im Blick aller Bürger*innen zu verfestigen. Das Auto darf zukünftig auch in Hagen nicht mehr die Nummer 1 im Verkehrsbild darstellen.Konsequentes Ausbauen der Radwege muss einhergehen mit einem weiteren Ausbau des ÖPNV. Insbesondere die Wohngebiete am Stadtrand müssen besser erschlossen werden.In den Wohngebieten halten wir den Rückbau von Verkehrszeichen für sinnvoll, so dass dort an allen Kreuzungen rechts vor links gilt. So wird u. a. der Verkehrsfluss gebremst, und die Aufmerksamkeit der Fahrer erhöht.
AFD Einschränkung des Autoverkehrs führen nicht zum Umstieg auf den ÖPNV. Sie führen zu mehr Staus, mehr Ausstoß und mehr Stress im Verkehr. Wir fordern ein Umdenken! Nicht Strafen, sondern Anreize sind die Lösung: Erst, wenn der Fahrpreis im ÖPNV bei einem Euro liegt pro Fahrt wird der Autofahrer immer öfter freiwillig auf das Auto verzichten. Darüber hinaus müssen Busse auch oft genug fahren.
FDP Hagen muss insbesondere beim Ausbau von Radverkehrsanlagen schnellstmöglich Fortschritte machen. Wir setzen uns für einen Ausbau des Radwegenetzes sowohl in den Flusstälern (z.B. als Radschnellwege) als auch in der Innenstadt und den Stadtteilzentren ein. Einschränkungen des Autoverkehrs dürfen nicht dazu führen, dass Quartiere überhaupt nicht mehr mit dem PKW zu erreichen sind. Gerade in einer stark alternden Gesellschaft kann man nicht ausschließlich auf ÖPNV und Radverkehr setzen, zumal auch Autos in Zukunft deutlich nachhaltiger unterwegs sein werden. Für den ÖPNV brauchen wir intelligente Lösungen, um eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen, z.B. die Verbindung verschiedener Verkehrsmittel durch Mobilitätsstationen in den Stadtteilen.
BFHo/Piraten Wir haben für die Einrichtung von Busspuren auf der Körnerstraße zu Lasten des Autoverkehrs gestimmt, setzen uns intensiv für den Ausbau des ÖPNV und für günstigere Tarife, etwa für die Einführung des 365-Euro-Tickets, ein.
Nachdem wir im Arbeitskreis ÖPNV erfolgreich für den Ausbau des Spätverkehrs gekämpft haben, gilt unser Schwerpunkt nun der besseren Entschließung der Wohnquartiere.
Der ÖPNV kann einen größeren Beitrag zur Mobilitätswende leisten als der Radverkehr. Gleichwohl sind auch die Bedingungen für Radfahrer deutlich zu verbessern.

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